Sie haben es im Blut

Schlapp, gereizt und irgendwie fühlen Sie sich unwohl?

Das können Symptome einer Mangelerscheinung sein. Wir erklären Ihnen hier weshalb ein „normales Blutbild“ nicht viel aussagt und welche Werte Sie stattdessen (auch ohne Beschwerden) regelmäßig prüfen lassen sollten.

Blutuntersuchungen schaffen prophylaktisch als auch bei konkreten Beschwerden Klarheit und geben Ihnen Sicherheit. Im Blut kann man ablesen, ob alle Organe und der Stoffwechsel funktionieren, ein Nährstoffmangel besteht, Entzündungen oder auch ein erhöhtes Krebsrisiko vorliegen.

Eine kleiner Blut-Check-Up umfasst dabei nur 1/10 der relevanten Werte. Das sind häufig drei Leberwerte, einen Nierenwert, die Anzahl roter und weißer Blutzellen sowie Blutplättchen, Cholesterin und den Schilddrüsenwert TSH. Mit der Untersuchung kann man höchstens schwerwiegende Funktionsschwächen der Organe und Blutzellerkrankungen ausschließen. Jede Blutzellerkrankung beeinflusst (reduziert) den Immunstatus und damit die lokale Abwehr Ihres Körpers.

Unsere Empfehlung: Unabhängig davon, ob es Ihnen schlecht geht oder nicht, sollten Sie prophylaktisch 1x jährlich folgende zusätzliche Werte kontrollieren lassen:

Selen, Zink, Magnesium, Vitamin D, Omega-3-Index, Ferritin (ein Eiweißstoff für die Speicherung von Eisen im Körper) sowie CRP-Wert (Entzündungsparameter)

Das ist aussagekräftiger als das „normale Blutbild“, denn beispielsweise der TSH-Wert gibt nur an, ob die Steuerung der Schilddrüse durch das Gehirn funktioniert. Wichtig für ihre Funktion ist etwa das Spurenelement Selen. Mangelt es an Selen, ist man anfälliger für Schilddrüsen-Erkrankungen.

Besonders bei Frauen sollte der Eisenwert bestimmt werden, da sie während Ihrer Periode viel Eisen verlieren:  Nicht nur der konventionelle Eisenwert – freies Eisen -, sondern auch der Eisenspeicher, der unter anderem im Knochenmark sitzt. Dieser wird mit dem Ferritin-Wert komplett erfasst.

Auch Kalzium und Vitamin D sind wichtig. Sie tragen zur Knochengesundheit bei, da das Osteoporose-Risiko bei Frauen 3x höher ist als bei Männern. Gibt es hier einen Mangel, so steigt das Risiko.

Außerdem: die Geschlechtshormone Estradiol und Progesteron (am besten zwischen dem 18. Und 23. Zyklustag messen lassen), die anzeigen, ob die Sexualorgane funktionieren.

Man hört immer wieder, dass man auch Tumormarker zur Krebsprävention prüfen soll, aber diese schlagen erst aus (und auch nicht immer), wenn Tumore bereits da sind. Manchmal bleiben Marker unauffällig, obwohl Geschwüre schon wachsen. Deshalb eignen sie sich nur bedingt zur Früherkennung. Tumormarker machen jedoch Sinn, wenn Sie bereits Krebs hatten. Wenn dann die Tumormarker wieder auffällig sind, ist das ein Indiz dafür, dass neue bösartige Zellen wachsen. Sie können also zur Verlaufskontrolle genutzt werden. Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen, aber auch Vorsorgen bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder einem Magen-Darm-Spezialisten sind zur Krebsprävention besser geeignet.

Präventiv zahlt leider keine Krankenkasse eine umfassende Untersuchung Ihres Blutes. Wer mehr wissen möchte, muss selbst als Selbstzahler aktiv werden, aber als Investition in die Gesundheit ist es die Sache allemal wert.

Unabhängig von diesem Beitrag führen wir natürlich weitere individuelle Blutabnahmen durch, wie beispielweise in unserer Bioidentischen Hormonsprechstunde oder zum Zyklusmonitoring bei Kinderwunsch.

Credits: Blut-Bild von jannoon028 auf Freepik